Erfahrungen mit Farbgebungen
am Beispiel Deutsche Nachtjagd (He 219/ Ju 88/ JG 300 ...)
Benutzte Quellen :
- Ledwoch, Monografie Lotnicze #16, Messerschmitt Bf 110, Gdansk 1994
- Flugzeug Classic Special #6 "Deutsche Nachtjäger", 2010
- Waffen-Arsenal Heft S-56 "Nachtjäger über Deutschland" Pudzun Pallas, 1999
- Ledwoch Wydawnictwo Militaria #71 und #114, Bf 110 Warschau 1998
- Ullmann, "Oberflächensichtschutzverfahren und Anstrichstoffe ..." Verlag Bernard & Gräfe, Bonn 2000
- Murawski/ Szlagor Messerschmit Bf 110 Vol. 1-3, (#15, #21, #23)
- diverse Foren wie Flugzeugforum, Britmodellers, 12 O' Clock High, modelforum.cz, Bildersammlungen im Internet ....
Nobody is perfect ... unter dieser Devise sollte man meinen Beitrag hier lesen. Ich weiß auch nicht alles und stehe dazu. Aber gewisse Dinge, die man nachrecherchieren kann, sollten bei einer solchen Darstellung, wie ich sie vor einiger Zeit vorfand einfach mit berücksichtigt werden. Dabei beziehe ich mich einfach auch auf meinen Bauartikel - speziell meinen Test dazu.
Das Prinzip der Bildanalyse - auch mal mit einer Kopflupe drauf zu schauen- hat sich leider noch nicht soweit rumgesprochen!
Gegenstand meiner Kritik ist der auf Beilage ModellFan 08/15 "Tarnfarben der Luftwaffe 1935 - 1945" Seite XV veröffentlichte Absatz über Nachtjäger, ganz oben:
Und da heißt es rechts u.a.:
Leider bezieht sich Herr Tacke, der Autor dieser Beilage, in den nachfolgenden Textpassagen nur auf die umfangreichen Farbangebote und nicht auf die Bildanalyse, soweit diese natürlich in Betracht gezogen werden.
Er läßt uns Modellbauer im Stich, wenn es um Quellen seiner Erkenntnisse geht. Ob er Herr Ullmann's Buch "Oberflächensichtschutzverfahren..." benutzt hat - keine Ahnung, weil auch in diesem Buch keine gesicherten Kenntnisse dazu stehen!
Ich habe dort nur Allgemeines gefunden im Teil "Nachtsichtschutzanstrich" (S.104 ff) und "Nachtjäger" (S.110 -113) zum Thema He 219A, Ju 88C/G, Bf 110F/G, Me 410 und Me 262. Die Anzahl der Seiten hat mich schon stutzen lassen. Beim genaueren Lesen fiel mir auf, es fehlen wesentliche Angaben zu diesem Thema, zumal Nachtjäger und Nachtsichtschutzanstriche zwei paar Schuhe sind, was im Text auch zu merken ist.
Und in der ModellFan-Beilage sind solche Angaben wie:
"Erst mit Jahreswechsel 1942/43 kamen die ersten Nachtjäger mit einem Anstrich RLM76 über alles mit RLM75-Flecken an die Front" viel zu allgemein und ungenau und werfen bei mir viele Frage auf!
Selbst die darunter stehende Grafik offeriert den falschen Eindruck und auch viele Hersteller laben sich an dieser Erkenntnis und verbreiten dann ihre unsicheren Farbanweisungen.
Bezugnehmend auf meinen Bauartikel und dessen Testergebnissen versuche ich an dieser Stelle all diejenigen anzusprechen, die eine gwissen Originalität beim Farbanstrich anstreben - die ganze Sache etwas offener zu betrachten und einfach mal meinem Vorschlag in der Planungsphase zu folgen..
Ergo - fangen wir mal von vorne an.
Ende 1942/ Beginn 1943 zeichnet sich ab, dass die Nachtjagd wieder von den entsprechenden Nachtjagdgeschwadern und ~gruppen
übernommen wird und die einmotorige Nachtjagdgeschwader 300, 301 und 302 der Tagjagd zugeführt werden. Bei diesen NJGs wurden He 219, Bf 110/ 410, Ju 88C/G, Ju 188, Do 217/215 und Me 262B eingesetzt. Deren Tarnungen wurde -wie auch im Werk von Herrn Ullmann nachzuvollziehen- in der industrieellen Fertigung standardmäßig getarnt und an die Front geliefert. In der Regl handel es sich um den üblichen Jägeranstrich in RLM 74/ 75 bzw. RLM22.
Hier einige Beispiele, derer man im WWW eine Menge finden kann bzw. auch in entsprechenden Printmedien. Bachte die wirklich sehr unterschiedlichen Nachtjagd-Anstriche!